Am Sonntag ging es mit dem ICE von München nach Darmstadt. 3,5 Stunden geplant, knapp 6 Stunden unterwegs. Am Montag zurück: nochmal über 3 Stunden Verspätung.

Zwei Tage, zwei Stellwerke mit Störungen (Siegburg, Würzburg), diverse Signalprobleme, ein komplett gestörter Bahnverkehr im Südwesten. Und ich mittendrin.

Ich war wirklich ein begeisterter Bahnfahrer.
✨ 8 Jahre durchgängig BahnCard-Nutzer
✨ Goldstatus im bahneigenen Bonusprogramm

Aber inzwischen frage ich mich: Für was eigentlich?

Die jüngsten Zahlen der Deutschen Bahn sprechen für sich: Nur 62 % der Fernzüge sind pünktlich. Heißt im Klartext: Fast jeder zweite Zug kommt zu spät.

Wie soll das funktionieren? Wie soll auf dieser Basis die Verkehrswende gelingen?

Mein Schwiegervater war Fahrdienstleiter. Vor zehn Jahren ging er in Rente. Und er sagte damals schon:

„Christoph, das dicke Ende kommt noch. Die Bahn wird kaputtgespart. Aber das merkt man nicht sofort.“

Er sollte recht behalten.

Was mich am meisten stört: Es geht nicht um Einzelfälle. Es geht um Jahrzehnte vernachlässigter Investitionen in Infrastruktur und Personal. Um marode Stellwerke, überlastete Knotenpunkte, fehlende Digitalisierung. Um politische Entscheidungen, die mehr auf Kosteneffizienz als auf Verlässlichkeit setzen.

Ich will kein Bahn-Bashing. Ich will eine Bahn, auf die man sich verlassen kann.

Denn eigentlich will ich ja weiterfahren. Aber nicht mehr um jeden Preis.

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